DER ATEM

A FILM BY ULI M SCHUEPPEL

95min, 16mm, b/w, 2019

Worldpremiere: 69. Int. Filmfestspiele Berlin (Panorama)

DER ATEM (THE BREATH) Trailer from schueppel-films on Vimeo.

Der Atem_Uli M Schueppel_PRESSKIT-

Ein/Aus. Ein Rhythmus verbindet die Menschen der Nacht.

Es sind die Wachen, die Wachenden. Die Arbeitenden, die Verlorenen.
Sie treiben in den Zwischenräumen. Die Menschen der Nacht.
Wir folgen ihrem Atem. Dem Atem einer Stadt: Berlin.
Dem Innen/Aussen der Atembewegung.
Den Gesängen. Sie äußern sich.
Wir hören zu. Nah.
Ihre Geschichten erzählen vom Innehalten, vom Atem der stockt.
Das eine Mal. Unvergesslich…
Vor Glück, oder im Schmerz.
Inmitten von Angst, von Wut, und Wundern.

Der Film von Uli M Schueppel begibt sich auf eine poetisch-abstrakte Reise von Atem zu Atem. Menschen im nächtlichen Berlin werden in verschiedensten Situationen „aufgegriffen“ und in ihrer jeweiligen Realität kurz begleitet. Kleine Szenen, Strophen entstehen dabei. Das Atmen wird zum Rhythmus des jeweiligen „Gesangs“. Kontinuierlich geht der Atem ineinander über.

Die einzelnen Begegnungen werden wie „Strophen/Gesänge“ behandelt, sowohl visuell (Bildgestaltung: Cornelius Plache), als auch in ihrer musikalischen Begleitung (Komposition: Christina Vantzou), und heben sie so aus dem realen Kontext des rein dokumentarischen Geschehens heraus.

Wir hören den Erzählungen der Porträtierten zu. Es werden existentielle Erlebnisse beschrieben, in denen sich „Alles“ verändert hat (oder hätte können), in denen der Atem aussetzte. In dem nichts mehr ging. Ein Stillstand. Ein Aussetzen der Bewegung, jeglicher Zeit, der eigenen Existenz. Vor Angst, vor Schmerz, vor Kummer, Panik, Glück, oder auch nur einer Ahnung von all dem.

Irgendwann mal. Irgendwo. Bei jedem. Bis alles sich wieder in Bewegung setzt.

Als endlose (Atem-)Bewegungen. Als Gesänge aus dem Dunkel der Stadt Berlin…

Ein Filmessay über den Atem als das existentiell Verbindende, den Rhythmus des Lebens. Eine strenge Komposition: Eine Stadt. Eine Nacht. Bewegung. Atem. Film als Körper. Ein Wanderer zwischen den Welten, ein Film wie ein Traum.“ (arte – D. Hepp)

Viele der eindringlichen Geschichten verweilen noch lange nach dem Ende des Films mit den Zuschauer*innen. Ihre emotionale Kraft wird durch Schueppels starke stilistische Entscheidungen verstärkt. Der Kameramann Cornelius Plache entwickelt aus dem kontrastreichen, analogen16mm-Filmmaterial eine maximale visuelle Poesie, während die emotional aufwühlende Drone-Partitur der in Missouri geborenen Avantrock-Komponistin Christina Vantzou eine zusätzliche Schicht unheimlicher Schönheit hinzufügt…“ (Hollywood Reporter – S.Dalton)

…Alles beginnt zusammenzuströmen und versetzt den Betrachter sofort in einen lang ausgedehnten und ganz außergewöhnlichen Geisteszustand. Unterstützt von der großartigen analogen Kamera, sowie der schwebenden und intensiven Arbeit an Klang und Musik, finden die in diesem Film brillant bearbeiteten 26 „Fragmente“ fast wie verschiedene Instrumentalteile derselben menschlichen Symphonie zusammen. Es gibt im Film einen expliziten Hinweis auf den Stummfilm „Symphonie einer Großstadt“ von Walter Ruttmann, aber hier nun werden zeitgemäß die vergänglichen Orte, die nun fast Nicht-Orte sind, nur noch von den Gedanken der Menschen selbst bewohnt. Sie verschmelzen, vereint mit dem Nachthimmel und der materiellen Natur des Filmmaterials (das zu einem physischen Element an sich wird), wie ein einziger Atemzug, der bis zum Morgengrauen anhält.“ (cineuropa – Benedict Prot)

Die Züge könnten Blitze sein –
„DER ATEM“, Momente, die das Leben in zwei Hälften teilen.
In Schüppels Scwarzweißfilm ist das Berlin von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang sehr selten ein Ort des Sichverströmens und weitaus öfter einer der Flucht. Manchen der Flüchtenden ist es vergönnt, einen Punkt zu finden, viele jedoch scheinen gezwungen, in Bewegung zu bleiben. „DER ATEM“ handelt von den Momenten, da seine ProtagonistInnen ihn buchstäblich anhalten mussten, Momenten, die das Leben in zwei Hälften, in ein Davor und Danach, teilten. Wie ein Blitz…
“ (TAZ – R.Meißner)

DER ATEM“ ist der dritte Teil der „BerlinGesänge“-Trilogie, die Uli M Schueppel im Zeitraum von 20 Jahren, zwischen 1998 und 2019, über die Themen „Raum, Zeit und Körper“ innerhalb Berlins erzählt.

DER PLATZ“ (1998) war der erste Teil (‚Raum‘), und porträtiert Arbeiter beim Bau des Potsdamer Platzes in Berlin, während sie (als „Off-Gesänge“) ihre Sehnsuchtsorte beschreiben.

Der Film hatte Premiere im Forum der Int. Filmfestspiele Berlin (1998), sowie dem Int. Filmfestival Rotterdam, lief auf etlichen weiteren Festivals (Edinburgh, NY, Göteburg, etc), sowie in Kunstmuseen (u.a. MOMA, New York, ICA, London).

DER TAG“ (2008), als zweiter Teil (‚Zeit‘), erzählt von der Alltäglichkeit des Todes, in dem Angehörige oder Freunde den letzten Tag eines Verstorbenen beschreiben („Off-Gesänge“) – irgendwo in Berlin. Währenddessen tastet sich die Kamera, und damit die ZuschauerInnen, suchend durch die leeren, scheinbar leblosen Räume/Orte an denen der jeweilige Tod der erzählten Person stattgefunden hat.

Der Film hatte Premiere im Wettbewerb des 51.Int. DokFilmfestivals Leipzig, sowie wiederum international auf dem Int. Filmfestival Rotterdam. und lief auf etlichen weiteren Festivals weltweit. 2009 gewann er den „New Berlin Film-Award“.

DER ATEM“ (2019) bewegt sich von Atem zu Atem (‚Körper‘) in existentielle Erlebnisse aus der Berliner Nacht. Der Film porträtiert dabei in kurzen Episoden Menschen, die aus den unterschiedlichsten beruflichen oder privaten Gründen wach sind, oder sein müssen in all dem Dunkel der Stadt. Sie erzählen ihre persönlichen Geschichten des „Stillstands“, ihre Momente des „Atem-Anhaltens“ – aus Schmerz, Angst oder Glück („Off-Gesänge“)…

„Die Nacht kennt ihre Lieder. Sie handeln von Liebe und Not, von Hoffnung und Bitternis, von Erfüllung und Enttäuschung. Erfahrungen zwischen Tag und Traum. Unvergessene Momente des Innehaltens, des Atemholens, zum Augenblick geronnener Unendlichkeit.
Uli M Schueppel sammelt in „Der Atem“ existenzielle Erlebnisse aus der Berliner Nacht. Menschen im Dunkel der Stadt, die ihre persönlichen Geschichten des Atem-Anhaltens erzählen, Geschichten von Sorgen, Schmerz, Angst und Glück. Menschen, deren Atem ineinander übergeht. Porträtfragmente, die sich zu einer Komposition zusammenfügen. Eine Sinfonie des Lebens, die Raum für eigene Gedanken, Assoziationen, Visionen lässt. Der analog gedrehte Schwarz-Weiß-Film spielt radikal mit den harten Kontrasten der Nacht. Wie auch manche Erzählungen verlieren sich die Bilder in Unschärfen, sind grobkörnig und reflexiv. Sie schaffen Kontrastflächen zu den Worten oder umschließen sie – ein magischer Kosmos“.
Berlinale-Katalog19

ein film von
Uli M Schueppel

mit
Wieland Sykora, Lenoe Weilacher, Eva-Maria Lemke, Alexander Jacoby, Orhan Özcan Bruno, Tobias Möhring, Volker Ullmann, Ilker Abay, Torsten Grunow, Sarah Klute, Lama Gelek Ngawang, Angelo Tessari, Sophia Chapman, Vural Bayir, Michaela Müller, Bienvenue Mbarga, Uwe Schmidt, Veronika Pavlidou, Jerzy Gierlach, Rosemarie Mohamed, Bernd Stoewhase, Olga Dyer, Carsten Schulz, Jörg Riemann, Lucrezia Lennert, Daniel Zschigner

bildgestaltung
Cornelius Plache

musik
Christina Vantzou

schnitt
Ernst Carias

regieassistenz
Patricia Morosan

produktions-koordination
Jana Cisar

mischung
Martin Fruehmorgen
Dominik Rätz

sounddesign
Marcel Fink

postproduktions-koordination
Andrea Kürschner

grading
Nico Hauter

titel-design
Bastian Schreitling

redaktion – zdf / arte
Doris Hepp

förderreferentin – mbb
Veronika Grob

regie, produktion & team
danken für hilfe & support:

Frieda Oberlin (arri-media), Martin Frühmorgen (rotor-film), Michael Carstens, Maik Sündram (mbf), Michael Boxrucker (kodak),, Simon Ballard (mute song), Joel Leoschke (kranky), Liz Pfriem (ghostly) Kirsten Niehuus, Daphna Miller, Benedict Neuenfels, Daniel Miller, Carolin Röckelein, Bianca Oana, Philipp Baben, Sabine Mockenhaupt, Masha Matzke, Michael Ackerman, Alise Michon, Jean Jesus Lopez Delgado, Katja Witt, Martin Müller, Naim Demir, Knut Hofmeister, Thomas Haller, Daniel Peters, Gustavo Jahn, Line Gentsch, Kai Fuhrmann (eschloraque), Schlesisch Blau, Andrew Greif (griffin), Wettermanufaktur, Weisse Flotte, Karl Kreis, Christine Klassen / BVG, Marina Miller / Strassenfeger, Sybille Arndt / aufBruch, rbb-Abendschau, UHU Sauna, Mensch Meier (Club), Birgit Pörner / Deutsche Bahn, Nora Haakh, Jüdisches Krankenhaus Berlin, Craig Dyer, Gustavo Jahn, Marakame Micaela, Simone Olson, Lanxi Ruan, Gertjan Zuilhof, Dr. Hans Kutnewsky, Cosmo Schüppel, Dr. Uta Feiler, Franziska Schäfer-Seffen, Tom Neubauer, Michel Balagué, und besonders Chris Schueppel

für Patricia M

produktion
schueppel – films

supported by
arri-media, Rotor-Film, mbf, kodak, mute Song, Kranky

Eine Koproduktion des
schueppel-films / ZDF

in Zusammenarbeit mit
ARTE

und mit der Förderung des
medienboard berlin-brandenburg

© 2019 schueppel-films